Christian Berkel: „Sputnik“

Fiktive Realität Im dritten Roman von Christian Berkel erfahren wir etwas über das Leben von Sputnik. Christian Berkel selbst wird am im Oktober 1957 geboren, als der erste Satellit Sputnik die Erdumlaufbahn erreicht. Im Krankenhaus gibt es eine Episode, dass der Vater, als ihm das Kind gezeigt wird, sagt, dass das nicht sein Sohn sei.

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Pierre Jarawan: „Frau im Mond“

Dass es im Libanon in den 1960er Jahren erfolgreiche Raketenforschung gab, das war mir vollkommen neu. Um diese Tatsache herum hat Pierre Jarawan eine wunderbare Familiengeschichte komponiert.Die Zwillinge Lilit und Lena wachsen in Montreal auf, ihre Großeltern sind armenischer Abstammung, aber über die Familiengeschichte wissen sie wenig. Lilit ist Dokumentarfilmerin und macht sich irgendwann auf

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Niall Williams: „Das ist Glück“

Spiel mit Sprache Über dieses Buch werden die Leserinnen und Leser bestimmt geteilter Meinung sein. Manchen wird die Handlung fehlen. Ich finde es sehr gelungen auf Grund des tollen Umgangs mit der Sprache. So wie ein Maler nicht einfach lieblos Farbe auf die Leinwand kleckst sondern liebevoll ein tolles Bild malt, so kann auch ein

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Tanja Kinkel: „Im Wind der Freiheit“

Die deutsche Revolution von 1848 ist im Bewusstsein der Deutschen kaum verankert. Man hat mal von „Märzrevolution“ oder dem Barrikadenbau gehört, aber da die Sache bitter gescheitert ist und die Restauration danach sehr gründlich war, ist sie kein Datum, das im Gedächtnis der Deutschen weiterlebt. Dabei wäre sie es wert, viel mehr im Fokus zu

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Takis Würger: „Für Polina“

Der Titel „Für Polina“ erinnert sicher nicht ohne Grund an Beethovens „Für Elise“, denn die Musik spielt im neuen Roman von Takis Würger eine sehr große Rolle.Der „Held“ der Geschichte ist Hannes Prager, der viele tiefe Täler durchschreiten und viele Gefahren bestehen muss, bis er endlich mit seiner geliebten Polina vereint ist.Hannes ist ein typischer

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Arno Frank: „Ginsterburg“

Hannah Arendt schrieb von der „Banalität des Bösen“ und in diesem Buch wird sie vollkommen und erschreckend deutlich.Im fiktiven Ort Ginsterburg, einer mittelgroßen Stadt, sickert das Böse ganz langsam ein. Zuerst darf die Buchhändlerin nicht mehr alle Bücher im Schaufenster präsentieren, die ihr wichtig sind, dann möchte ihr Sohn Lothar unbedingt zur HJ, weil man

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Cay Rademacher: „Nacht der Ruinen“

Cay Rademacher führt uns in diesem Buch zurück in das Jahr 1945. Bei einem der letzten Luftangriffe auf Köln stürzt ein englisches Flugzeug ab, der Pilot kann sich mit dem Fallschirm retten, wird aber von Unbekannten nach seiner Landung ermordet. Die Alliierten haben das linke Rheinufer kurz darauf schon besetzt und der US-Soldat Joe Salmon,

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Ursula Poznanski: „Die Burg“

Aktuell Es gibt gleich mehrere aktuelle Aspekte, die Ursula Poznanski in ihrem Roman „Die Burg“ verwendet. Da ist eine alte Burg mit vielen unterirdischen Gängen, in denen sich Funde aus alten Zeiten machen lassen. Auch aktuell ist eine Initiative, die sich dafür einsetzt, dass diese Funde nicht zerstört werden. Und ganz aktuell gibt es da

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Paula Hawkins: „Die blaue Stunde“

Ich hatte bisher nur den Film nach Paula Hawkins‘ Buch „Girl on the train“ gesehen, aber noch nichts von ihr gelesen. Deshalb war ich sehr gespannt auf dieses Buch.Es geht um die Malerin Vanessa Chapman, die schon lange tot ist, aber deren Werke sehr berühmt geworden sind. Als man bei einer Ausstellung in einem ihrer

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Anne Tyler: „Drei Tage im Juni“

In diesem nur 200 Seiten starken Buch ist so viel Lebenserfahrung versammelt, dass man nur staunen kann. Anne Tyler, inzwischen auch schon über 80 Jahre alt, erzählt von zwei ganz „normalen“ Menschen, die sich auseinandergelebt und getrennt haben, dann aber entdecken, dass sie mehr verbindet, als sie geahnt haben. Gail und Max treffen sich wieder

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Jo Nesbø: „Der König“

In diesem Buch wird die Geschichte der beiden Brüder Roy und Carl Opgard fortgesetzt, die wir schon aus „Ihr Königreich“ kennen.Acht Jahre nach den Ereignissen von damals ist das Wellness-Hotel, das Carl leitet, sehr erfolgreich und Roy träumt noch immer davon die größte Holz-Achterbahn der Welt neben dem Hotel zu bauen. Doch der Bau eines

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Kristin Hannah: „Die Frauen jenseits des Flusses“

Kristin Hannah widmet sich in diesem Buch einem fast vergessenen Kapitel der amerikanischen Geschichte. Der Vietnamkrieg war lang, vergeblich und forderte viel zu viele Todesopfer auf beiden Seiten. Dass auch Frauen in Vietnam stationiert waren, entzog sich bisher meiner Kenntnis, sie waren vorwiegend im medizinischen Bereich tätig.Eine davon ist die fiktive Frances McGrath, die nach

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Arno Geiger: „Reise nach Laredo“

Gar nicht kaiserlich wird er uns vorgeführt, Karl V, der Kaiser, den man eigentlich vor allem mit dem Satz verbindet, dass es der Kaiser ist, in dessen Reich die Sonne nicht untergeht. Hier lernen wir ihn als abgedankten Kaiser kennen. Er hat das Reich an seine Söhne übergeben und sich selbst in ein Kloster in

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Samuel Burr: „Das größte Rätsel aller Zeiten“

Es ist schon eine skurrile Gesellschaft, die da in einem alten englischen Schloss lebt und sich „Gemeinschaft der Rätselmacher“ nennt! Eine Kreuzworträtselautorin, ein Puzzle-Illustrator, ein Labyrinthbaumeister, eine Quiz-Königin, ein Code-Brecher und noch einige andere Spezialisten leben und arbeiten zusammen, betreut von der seltsamen Haushälterin Angel und geleitet von ihrer Präsidentin Pippa Allsbrook. Als eines Tages

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Javier Zamora: „Solito“

Für mich ist „Solito“ schon jetzt eines der besten Bücher diesen Jahres. Schon das Titelbild hat mich sehr angesprochen, ein Junge, in dessen Silhouette Wüste und ein dunkler Himmel projiziert sind, das ist auffällig und besonders. Und wie das Cover schon verrät, hat Javier Zamora in dem Buch seine eigene Geschichte als Roman aufgearbeitet. Javier

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Andreas Föhr: „Totholz“

Dieses Buch war mein erster Krimi von Andreas Föhr, ich hatte ihn einfach nicht auf dem Schirm. Dabei lese ich gern Regionalkrimis und dieser ist besonders gelungen. Der Polizist Leo Kreuthner ist nebenbei Schwarzbrenner und nun macht ihm jemand Konkurrenz. Deshalb ersinnt er einen perfiden Plan, um die Konkurrentin auszuschalten. Doch dann wird mit Hilfe

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Dt. Bundestag (Hg): „Der nächste Redner ist eine Dame“

Zuerst findet man es amüsant, dass der Bundestagspräsident eine Rednerin mit den Worten aufruft: „Der nächste Redner ist eine Dame!“ Nix mit Gendern oder auch nur dem kleinsten Hauch von Sprachsensibilität… Dem ersten deutschen Bundestag gehörten nur 28 Frauen an von insgesamt 410 MdBs. Dass sie von den Männern zuerst nicht ganz ernst genommen wurden,

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Martin Becker: „Die Arbeiter“

Das Titelbild mit den Strandbuden und der Frau im altmodischen Badeanzug und der Titel des Buches widersprechen sich auf den ersten Blick, aber die Auflösung des Rätsels gibt es im Laufe des Lesens. Martin Becker ist als Sohn eines Schmiedearbeiteres in Plettenberg im Sauerland aufgewachsen, die Familienverhältnisse würde man heute als prekär bezeichnen. Der einzige

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Lena Riess: „Die Zeit der Kinder“

Man kann es sich heute kaum noch vorstellen, wie Kinder im 19. und teilweise auch noch im 20. Jahrhundert erzogen wurden. Sie galten als kleine Erwachsene und sollten zu den typisch preußischen Tugenden gedrillt werden, Gehorsam, Pünktlichkeit und Klappe halten… Erst Pestalozzi und später Friedrich Fröbel wollten dies ändern und den Bedürfnissen der Kinder nach

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Bewegung

Bewegung ist alles. Man kennt den Spruch „Wer rastet, der rostet“. In diesem Buch legt auch Vanessa Lämmle Wert auf Bewegung und zwar unter dem Grundsatz: „Auch kleine Bewegungen sind besser als keine Bewegungen“. Das Buch ist in einzelne Themenbereiche gegliedert wie Füße, Knie, Rücken usw. Man muss das Buch nicht von vorn bis hinten

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