Jens Henrik Jensen: „Oxen. Pilgrim“

Als Pilger ist Niels Oxen unterwegs. Er hat sich auf eine lange Wanderung gemacht, um den Kopf wieder klar zu bekommen nach den grausamen Erlebnissen im Vorgängerband „Noctis“. Dabei findet er eine neue emotionale Verbindung zu seinem Sohn Markus, die auf Gegenseitigkeit beruht. Das hört sich bisher nicht nach einem Thriller an. Aber der kommt in gewohnt spannender Weise. Dabei ist nicht nur vor allem Oxen als Hauptakteur aktiv, wie zum Beispiel im Vorgängerband, sondern Margarethe Frank ist in einer sehr tragenden Rolle dabei. Auch Axel Mossmann zieht wieder, wie man es aus den Vorgängerbänden kennt, im Hintergrund die Fäden.

Jens Henrik Jensens Roman ist wie gewohnt gut lesbar, ohne dass man die Übersicht über die handelnden Personen verliert. Was sich im Laufe des Romans an Undurchsichtigem und Rätselhaften aufbaut, wird in einer genialen Schlussszene aufgeklärt.

Ich kann mir allerdings vorstellen, dass Leserinnen und Leser, die den Vorgängerband „Noctis“ nicht gelesen haben, Schwierigkeiten haben könnten, manche Zusammenhänge zu erkennen. Es wird sich in diesem Fall lohnen, erst „Noctis“ zu lesen, da sich der vorliegende Roman sehr dicht daran anschließt.