Pascal Engman, Johanes Selaker: „Sommersonnenwende“

Zuerst einmal fiel mir bei diesem Buch die sehr passende Aufmachung auf. Das Cover und der Schnitt sind in denselben glühenden Farben gehalten, was sehr gut zu der Hitzewelle passt, die in dem Buch beschrieben wird.

1994 ist das Jahr, in dem Schweden von der großen Hitze heimgesucht wird und in dem die schwedische Fußballmannschaft die Bronzemedaille bei der WM in Brasilien gewinnt. Es ist aber auch das Jahr, in dem es heftige Diskussionen über bosnische Flüchtlinge im Land gibt, denn der Bosnienkrieg ist noch im Gange und schwedische Neonazis verüben Angriffe auf Flüchtlingsheime.

Kriminalkommissar Tomas Wolf war selbst im Bosnienkrieg und hat Traumata mit nach Hause gebracht, dazu war er früher ein berüchtigter Neonazi und seine Brüder sind es immer noch. Nun muss er in einem Fall ermitteln, in dem eine junge bosnische Frau vergewaltigt und erdrosselt wurde. Auch die Journalistin Vera Berg ist auf den Spuren des Mordfalls unterwegs.

Das Buch war bis zum Schluss und dem Cliffhanger im Epilog sehr spannend und sehr gut geschrieben. Man merkt, dass mit  Selaker ein Fachmann am Werk war, der sich mit der Bedrohung von Frauen auskennt. Allerdings fand ich das Buch auch sehr düster. Alle sind in kriminelle Machenschaften verwickelt und haben auf irgendeine Art Dreck am Stecken. Es wird ein sehr negatives Bild der Gesellschaft gezeichnet. Hass und Gewalt prägen das Leben der Menschen in allen Schichten und nirgendwo gibt es Hoffnung auf ein besseres Leben, im Gegenteil. Ehen zerbrechen, Frauen werden bedroht und vergewaltigt, schlimm!

Dieses Buch ist nichts für sensible Menschen, es geht unter die Haut und lässt die Leserschaft lange nicht los.