Anne Barns: Wo du mich findest

Zuerst fiel mir bei dem Buch die zur Zeit so sehr beliebte Gestaltung des Covers mit einer Frau im Badeanzug auf. Das scheint DAS Motiv des Lesesommers zu sein.
Der Inhalt war dann aber tiefgründiger, als das Cover erwarten ließ.
Sophie hat ihren Vater und ihre beste Freundin kurz nach einander verloren und trauert sehr um sie. Eine Reise nach Rügen soll sie ablenken, doch sie merkt bald, dass ihre Ehe mit Thomas nur noch auf dem Papier besteht. Eine flüchtige Begegnung mit einem Mann in einem Café dagegen hinterlässt tiefe Spuren. Nach der Trennung von Thomas kehrt Sophie nach Rügen zurück, um jenen Mann zu suchen.
Sehr gut hat mir die genaue Beobachtungsgabe von Anne Barns gefallen. Sie beschreibt Begegnungen, Beobachtungen und Gefühle sehr sensibel und präzise. Man lebt und fühlt mit Sophie und kann sehr gut nachvollziehen, was sie antreibt. Gegen Ende des Buches erschließt sich auch, was es mit dem Badeanzug auf dem Cover auf sich hat.
Das Buch ist eher ruhig geschrieben und man kann sich ganz hineinfallen lassen.
Eine wunderschöne Urlaubslektüre, wenn auch ohne echtes Happyend!