Sandra Lüpkes: Das Licht im Rücken

Mittendrin!

Das Licht im Rücken sollte man haben, wenn man ein Foto macht. Um Fotografieren dreht sich alles im Roman von Sandra Lüpkes. Genauer, um die Leica. Oskar Barnak hat Anfang des 20. Jahrhunderts bei den Leitz Werken in Wetzlar, die vorher vor allem durch Mikroskope bekannt waren, die erste Leica konstruiert. Diese Leica und die Mitglieder und Freunde der Familie Leitz spielen die Hauptrollen in diesem Roman nach historischen Tatsachen.

„Mittendrin“ habe ich diese Rezension überschrieben. Und dieses eine Wort kennzeichnet die Schreibweise Sandra Lüpkes. Sie selbst beschreibt im Nachwort, dass sie nach dem Fund eines Albums mit ersten Aufnahmen der neuen Leica mittendrin im damaligen Geschehen war. Es kennzeichnet ihr schriftstellerischen Talent, dass sie es spielerisch schafft, uns mitzunehmen mitten ins Geschehen. Man ist bei den einzelnen Personen und muss einfach mitfühlen. Auch als die NSDAP immer mehr das tägliche Leben bestimmt, sind wir mit dabei. Wir erleben mit, wie Vertrauen zerstört wird und manch unbedachte Äußerung verraten wird. Doch wir lesen auch viel über selbstlose Unterstützung von jüdischen Mitbürgern durch Mitglieder der Familie Leitz.

Ein Roman, den ich gern gelesen habe und uneingeschränkt empfehlen kann.