Mattias Edvardson: Die Wahrheit

Mein heutiger Buchtipp ist ein Krimi der anderen Art.

Form und Inhalt des Buches sind ganz anders, als man es bei Krimis gewohnt ist. Es gibt keine Ermittler, die nach dem Täter oder der Täterin suchen, sondern einige der Figuren erzählen ihre Sicht der Geschichte in kurzen Kapiteln. Eingestreut sind Ermittlungsprotokolle der Polizei und Zeitungsauschnitte.

Es geht um den Tod des wohlhabenden Arztes Steven Rytter und seiner Frau. Verdächtig ist Bill, ein alleinerziehender Vater, seine Frau ist an einem Gehirntumor gestorben. Da er in Geldnöten ist, vermietet er ein Zimmer an Karla, die bei der Familie Rytter als Putzfrau gearbeitet hat. Eine weitere Hauptrolle spielt Jennica, eine ehemalige Freundin von Bills Frau und Geliebte von Steven Rytter.

Bis zum Schluss hat man keine Ahnung, wer die beiden wirklich umgebracht hat. Wie in einem Kaleidoskop wechseln die Aspekte immer wieder, je nachdem, wer gerade „spricht“. Alle haben Dreck am Stecken und niemand ist nur gut oder nur schrecklich. Mal hat man Mitleid, dann wieder ist man entsetzt über die Kaltblütigkeit der Hauptfiguren. Das ist ungeheuer spannend geschrieben und wegen der kurzen Kapitel recht leicht zu lesen.

Auch wenn am Schluss „der Vorhang zu und einige Fragen offen“ ist, so fand ich das Buch doch sehr ungewöhnlich und ungewöhnlich gut. Hier gibt es eine unbedingte Leseempfehlung!