Dieses Buch hat mich gleich angesprochen, sowohl wegen des schönen Covers als auch wegen seines interessanten formalen Aufbaus.
Vier Personen aus vier Jahrhunderten stehen im Mittelpunkt der Erzählungen: eine Schriftstellerin, die am Felsen ein Dankopfer für die Geburt ihrer gesunden Tochter darbringen will, der Sänger Jim Morrison, der nach seinen Drogenexzessen Ruhe in der Einsamkeit sucht, zwei Schwestern, die dem Yoeme-Stamm angehören und zur Zwangsarbeit in den kleinen Hafenort beim weißen Felsen verschleppt werden und ein spanischer Leutnant, der von hier aus eine Expedition in den Norden des amerikanischen Kontinents anführen soll.
Sie alle sind Menschen mit Problemen und Brüchen, sie alle erhoffen sich beim Felsen eine Art von Befreiung oder Erlösung.
Formal finde ich das Buch sehr interessant, weil es einem Aufstieg und einem Abstieg gleicht, vier Geschichten zum Aufstieg, dann der weiße Fels als Gipfel und dann in umgekehrter Reihung vier Geschichten der Protagonisten zum Abstieg. Das ergibt eine Art von Wellenbewegung.
Der Stil von Anna Hope gefällt mir sehr gut, er ist sensibel und sehr genau. Dazu ist er leicht lesbar, spannend und eingängig.
Ein Buch, das ich gern gelesen habe und wärmstens weiterempfehlen kann!