Moritz Rinke: „Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández Garcia“

Pedro und sein Postmotorrad

Pedro lebt mit Frau und Sohn als Postbote auf Lanzarote. Dabei braucht er immer weniger Post zuzustellen. Deshalb fährt er regelmäßig längere Strecken mit dem Motorrad, um seinen Vorgesetzten anhand der Tankquittungen belegen zu können, dass sein Posten nicht wegrationalisiert werden darf. Eines Tages verlässt ihn seine Frau Carlotta und zieht mit seinem Sohn Miguel zusammen zu ihrem Geliebten nach Barcelona. Pedro setzt alles daran, wenigstens für einen Tag nach Barcelona zu kommen und mit Miguel zusammen den von Miguel verehrten Fußballstar im Stadion zu bewundern.

Moritz Rinke beschreibt seinen Protagonisten Pedro zwiespältig. Pedro ist zwar von seiner Grundeinstellung her ein herzensguter Mann. Aber Rinke beschreibt ihn mal als einen tumben Postboten ohne eigenen Antrieb, der sich nur willenlos nach dem richtet, was ihm von seiner Frau oder seinen Freunden gesagt wird. Dann wieder beschreibt er ihn als ruhigen aber raffinierten Zeitgenossen, der seine Vorstellungen mit List und Tücke umzusetzen weiß.

Lustige und traurige Stellen wechseln sich im Buch ab. Es dürfte also nicht langweilig werden. Aber der Roman hat doch an einigen Stellen deutliche Längen. Da zieht es sich. Und man wartet darauf, dass es weiter geht.