Ewald Arenz: Die Liebe an miesen Tagen

Dieses Buch war der Überraschungserfolg des neuen Jahres. Innerhalb einer Woche nach dem Erscheinen stand es schon auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste. Man scheint auf genau so ein Buch gewartet zu haben, ein Buch, dass von den zahlreichen Problemen unserer Zeit ablenkt, aber auch zugleich nicht unterfordert und Stoff zum Nachdenken liefert.

Der Schauspieler Elias trifft die Fotografin Clara bei einer Hausbesichtigung, denn Elias‘ Freundin interessiert sich für das alte Haus, das Clara verkaufen will. Vom ersten Moment spüren die beiden eine enge Verbindung. Clara möchte sich nach dem Tod ihres Mannes aber nicht wieder binden und sie scheut den Altersunterschied von fast zehn Jahren. Trotzdem trennt sich Elias von seiner Freundin und es beginnt eine wunderbare, euphorisch verliebte Zeit zwischen Clara und Elias. Doch das ändert sich, als Clara eine sehr reizvolle Stelle in Hamburg angeboten bekommt und Elias seinen Verpflichtungen in Bamberg nachkommen muss. Auf Claras Betreiben trennen sie sich, doch es kommt alles ganz anders als geplant.

Das Buch ist kein typischer Liebesroman, wie man ihn vielleicht vom Titel her erwartet. Arenz schreibt in einem sehr sensiblen, differenzierten Stil mit Sätzen, die man sich manchmal einrahmen möchte. Die beiden Hauptfiguren sind voller Lebenslust, sie eint die Liebe zu Schönem und die Freude an Sprache und Kunst. Intelligent werfen sie sich verbale Bälle zu, das macht wirklich Spaß zu lesen. Arenz führt seine Figuren niemals vor, er beschreibt sie warmherzig, leichtfüßig und zugewandt. Dabei vermeidet er jeglichen Kitsch. Bis zur letzten Seite begleitet man Clara und Elias gern, freut sich mit ihnen und leidet mit ihnen. 

Das Buch zählt jetzt schon zu meinen unbedingten Lieblingsbüchern diesen Jahres!